Der Neubau der Talanx/HDI in Hannover-Lahe wurde in 2009 – 2011 erstellt. Ausgeführt wurde auf einem 4 ha großen Grundstück ein Büro- und Verwaltungsgebäude, das im Endzustand 1.800 Mitarbeitern Platz bieten soll. Das Gebäude ist auf ganzer Fläche bis zu 2-geschossig unterkellert und besitzt 6-geschossige Riegel. Dazu haben wir Baugrunduntersuchungen durch Bohrungen, Rammkern- und Drucksondierungen ausgeführt und Empfehlungen zur Bauwerksgründung sowie zu erforderlichen Grundwasserhaltungen ausgearbeitet.
Besonders hinzuweisen ist auf einen eiszeitlich sehr uneinheitlich geprägten Baugrundaufbau mit teilweise stark verformbaren Bodenschichten in unterschied-lichen Dicken und tief abtauchendem Kreideton sowie bereits oberflächennah anstehendes Grundwasser. Herkömmliche grundwasserschonende Maßnahmen mit Einbindung in einen Grundwasserstauer waren dabei mit üblichen Mitteln nicht umzusetzen.
Ausgeführt wurde eine Flachgründung mit lokaler Baugrundverbesserung durch Bodenvermörtelung unter den Riegelbauwerken zur Vergleichmäßigung von Bauwerkssetzungen. Die Baugrube wurde allseitig durch Spund- und Dichtwände umschlossen, wobei eine ausreichende seitliche Absperrung des Grundwassers durch Anschluss an eine nicht flächendeckend vorhandene Beckenschluff-Zwischenschicht erreicht wurde.
Das Grundwasser wurde mit Horizontaldränagen gefasst und in einen naheliegenden Graben überpumpt. Die Ausführung der Wasserhaltung wurde durch ein umfangreiches Monitoring überwacht. Bei Erfordernis wurde zwecks Gewährleistung der erforderlichen Sicherheit gegen Aufschwimmen bei vertieftem Aushub in Bereich von Unterfahrten Pumpbrunnen zugeschaltet. Es konnte damit die Forderung der Unteren Wasserbehörde (Begrenzung der Fördermenge auf 40 m³/h) auch zu Zeiten starker Niederschläge und eines dadurch bedingten hohen Grundwasserstands eingehalten werden.